Drehbuchautor

Wie wird man überhaupt Drehbuchautor? Und kann man das lernen? Ja, man kann. Es gibt sogar einige Ausbildungen, die man im Fernstudium absolvieren kann. Allerdings bieten solche Ausbildungen nur das Allernötigste Grundwissen.

Vieles andere muss man sich anderweitig erarbeiten, und auch eine allgemeine Leidenschaft zum Schreiben und etwas Erfahrung beim Schreiben ist hilfreich. Daneben sollten Sie etwas Erfahrung bei der Produktion von Filmen und Serien haben.

Dafür könnten Sie beispielsweise ein Volontariat (freiwilliges Praktikum) in einem entsprechenden Bereich absolvieren. Die Möglichkeiten dazu sind aber oft rar.

Unterscheidet sich das Schreiben von Drehbüchern stark vom Schreiben eines Romans?

Jein. In bestimmten Teilen ja, vor allem beim Verfassen von Dialogen. Film ist ein ganz anderes Medium, Dialoge sind die eigentlichen Handlungsmotoren in einem Film. Auf die Gestaltung von Dialogen muss man deshalb beim Drehbuch noch mehr achten als beim Roman, wo Dialoge zwar eine ähnliche Funktion haben können, aber nicht zwangsläufig haben müssen.

Dort treibt auch die Erzählung selbst die Handlung voran, der Erzähler kann bei Schwierigkeiten helfend eingreifen, und die Geschichte weiterentwickeln. Bei Drehbüchern müssen das alles die Dialoge übernehmen.

In anderen Bereichen gibt es dann wieder deutliche Parallelen. Ein guter Roman ist ebenso szenisch aufgebaut, wie ein Film. Das macht ihn spannend und plastisch. Die Gestaltung der einzelnen Szene als abgeschlossene Einheit ist bei solchen Romanen ganz ähnlich wie bei Filmen.

Unterschiedlich ist nur, dass Fehler beim Setting oder kleinere Unstimmigkeiten in einem Roman oft untergehen, während sie beim Film deutlich sichtbar sind. Dort muss sehr sorgfältig am Setting gearbeitet werden. Das macht in der Regel aber ohnehin der Regisseur – als Drehbuchautor muss man nur die Grundlagen liefern, mit denen der Regisseur arbeiten kann.

Kontakte sind wichtig

Abgesehen von der Qualität des Drehbuchs kommt es vor allem darauf an, wer es zu sehen bekommt. Drehbuchautoren sind in der heutigen Fernsehwelt eher die ausführenden Kräfte, als die Produktionspartner, mit denen man sich tatsächlich unterhält. Ein neues Script an den Mann zu bringen bedarf daher einiges an Mühe.

Selbst wenn es in die Vorgaben passt (deutsche Ärzteserien werden immer genau so bleiben wie deutsche Ärzteserien sind, Neuerungen unerwünscht) muss man schon einiges an Aufwand betreiben, um es in die Hände verantwortlicher Produzenten zu bringen – und zwar so, dass es auch gelesen wird.

Bei der Möglichkeit der Umsetzung spielen auch viele andere Faktoren eine Rolle, anders als bei Büchern. Es geht um Produktionskosten und Geldgeber, um den möglichen Erfolg und darum, ob der Film in ein bestimmtes Schema passt, jedenfalls, wenn man für das Fernsehen schreibt.

Für Filme im Kino ist es oft noch viel schwieriger, Produzenten und Geldgeber zu finden. Der leichtere Weg ist oft, für ein erfolgreiches Buch jemanden zu gewinnen, der es verfilmt, obwohl auch das oft schon nicht einfach ist.

Mit Fleiß, Beharrlichkeit und guter Arbeit schafft man es aber möglicherweise, sich ein einigermaßen verlässliches Standbein als Drehbuchautor aufzubauen.